Der letzte der feurigen Liebhaber
Barney Silbermann alias Matti Engel als letzter feuriger Liebhaber? Da wurde es doch schon komisch. Er war 23 Jahre mit derselben Frau verheiratet und hatte die Vierzig überschritten. Da wollte er es noch einmal wissen. Er wollte endlich leben, ausbrechen aus dem alltäglichen Trott, das gut erzogene Gewohnheitstier ging auf Abwege. Barney Silbermann erwartete Besuch. Von einer Frau, aber nicht von der eigenen. Und nicht nur von einer, sondern von dreien. Natürlich nicht gleichzeitig. Drei turbulente Versuche gespielt von einer Frau: Ines Lacroix.
Als Neil Simon im Jahr 1967 seine Komödie »Der letzte der feurigen Liebhaber« schrieb, standen die USA im Zeichen von Flower Power, freier Liebe und Pazifismus. Die Blumenkinder hatten den gesellschaftlichen Höhepunkt erreicht, das Establishment den Siedepunkt moralischer Entrüstung. Dazwischen stand der erfolgreiche Boulevardautor, der mit seinen vierzig Jahren mittenmang in die Midlife-Crisis geriet: »Täglich sah man in Zeitungen oder im Fernsehen Leute, die in Woodstock oder an dergleichen Plätzen nackt tanzten und hörte von andern, die sich auf offenem Felde liebten und ich war nicht dabei«. So steht‘s in Simons Autobiographie. 1972 wurde die Komödie am Broadway uraufgeführt.
Es spielten
Ines Lacroix, Matthias Engel
Regie: Peter Wittig
Premiere: 11. Dezember 2003
Von Nils Simon