Hochwohlöbliches Publikum!
Das Theater an der Angel hat eine gute Botschaft für Sie und das neue Jahr!
In der alten Zuckschwerdtschen Villa, auf dem Grundstück der Mittwochsgesellschaft aus dem 18. Jahrhundert, der „Glücklichen Insel“, wird weiterhin der Geist der Vergangenheit versuchen den Geist der Zukunft zu erhaschen.
Die Personage ändert sich.
Die alten Theatermacher werden es lernen müssen sich zurück zu nehmen, allmählich sich in Wolldecken hüllen, die Jungen dürfen fortan häufig die Kleider wechseln.
Die Alten, wie die Jungen brauchen Mut und auch Zuspruch dafür: Die Einen haben alles gegeben und die Anderen noch alles vor sich.
Zur Kenntnis:
Ines, Matthi, Aki haben sich ausgespielt und geben den Staffelstab, das Glöckchen am Einlass weiter an
Anne und Frank und ihre GespielInnen
Dass das möglich geworden ist, verdanken wir auch E. und schicken beste Grüße von hier nach Münster.
Die Lacroix und der Engel werden nunmehr eigene Wege gehen. „Alles was entsteht, ist Wert, daß es zu Grunde geht…“, da halten wir uns ganz fest an Goethe.
Anne und Frank jedenfalls sind seit vielen Jahren an unserer Seite und es gibt wohl niemanden, vor und hinter den Kulissen, der die Abläufe so lange und intensiv begleitet hat, wie Frank.
Liebes Publikum, liebe Freunde des Theaters,
Ihr habt uns getragen seit unserer Gründung 1991, später dann 2001, als wir hier in der Zollstraße 19 vor Anker gingen, durch die Coronazeit, habt uns wohlwollend altern gesehen, das war schön und dafür danken wir jedem Einzelnen von Euch!
Nun sind Anne und Frank etwa so jung wie wir waren als wir den Geist der alten Villa auferstehen lassen haben, sie lieben sich und das was sie tun, wohl mit der gleichen Stärke, wie wir einst. Ein bisschen ist es wie eine Metamorphose, ein gutes Omen.
„UND AUS DIESEM GRUNDE EBEN….Ein Zitat aus der letzten Angelproduktion „Auf hoher See“,  werden die Beiden nun unser „Erbe“ antreten. Alle Informationen zum Spielbetrieb demnächst auch auf unserer Internetseite.
Kommen Sie auch in Zukunft zahlreich hierher in Ihr Theater auf der Insel, an diesen verwunschenen, zeitlosen Ort und erleben Sie: Ein „changement en bien“!
Jede/r von uns wird seine neue Rolle lernen müssen und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Ihnen im Januar in der Johanneskirche, später als, als Salonière, Henny, Anna, Concierge auf jeden Fall als Mensch
Ihre Ines Lacroix aus der 66

Frage an das Publikum:
Was haben Carl F. Borgward und Erich Honecker gemeinsam?

Antwort:

Beide haben ihren Laden nicht rechtzeitig an jüngere Leute mit frischen Kräften und neuen Ideen weitergegeben. Die Chance auf Erneuerung wurde damit vertan und die Fuhre gründlich in den Sand gesetzt.

Aber man kann ja aus der Geschichte lernen… wenn man will!

Die Angler haben schon vor geraumer Zeit zwei frische Fische an Land gezogen, die ab Anfang des kommenden Jahres voraus schwimmen werden:

Anne und Frank sind als Schauspielerin und Techniker dem Angeltheater schon seit ungefähr zwanzig Jahren verbunden.

Manches wird sich ändern… und vieles auch bleiben. Und, keine Sorge, auch manches altbekannte alte oder schon uralte Gesicht wird hin und wieder durch die Vorhänge schillern… um mal mit Goethe zu sprechen.

Unser Wunsch an Sie: schenken Sie den jungen Menschen Ihre Gunst und Ihr Vertrauen, so wie Sie es uns dreißig Jahre lang (viele nicht ganz so lange, aber manche noch länger) geschenkt haben.

Ein Hoch auf das Inseltheater – und die Zukunft!

Es grüßt Sie ganz herzlich aus dem Theater an der Angel

Der alte Aki

Wertes Publikum, liebe Freunde des Angelhauses,
„Wenn wir lang schon nicht mehr leben…“
so beginnt der Kanon mit dem wir 2001, also vor 23 Jahren, in die marode Zuckschwerdtsche Villa zusammen mit Ihnen singend eingezogen sind. Ein halbes Jahr zuvor gab es eine erste Begegnung bei dem Theaterstück „TramArt“ zwischen den Eigentümern Evelyn und Fred H. und dem in der historischen Strassenbahn fahrenden Volk, den Komödianten Ines und Matthi vom Theater an der Angel. Unterwegs, reisend zu Gastspielen, waren wir schon 10 Jahre lang, also genau genommen seit 1992. Jetzt hatten wir die Chance sesshaft zu werden und mit unserem Publikum zu wachsen.
Die Wiederbelebung dieses vergessenen Ortes auf dem Werder in der Zollstrasse 19, ein genius loci, spendete Kraft und ungeahnte Möglichkeiten. Der „Geist“ ist spürbar und zieht das Publikum bis heute magisch an. Wir konnten unser privates Leben hier leben und eine öffentliche Auseinandersetzung mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten auf frei gewähltem Grund stattfinden lassen.
Ein Traum, ein Leben, ein Lebenstraum.
Allein oder zu zweien hätten wir das nicht vermocht. So gab es über Jahre hinweg immer großartige Unterstützung dabei von unseren Familien, Freunden und Künstlerkollegen. Allen Unterstützern sind wir zu großem Dank verpflichtet und werden es nicht vergessen. Viele sind über Jahre geblieben und haben sich vom genius loci inspirieren lassen.
Das Konstrukt „Theater an der Angel“ wäre aber vor allem ohne Sie verehrtes, immer wiederkehrendes Publikum nicht lebenstüchtig gewesen. Durch Ihren Zuspruch keimte schon bei der ersten Premiere „Dem Gespenst von Canterville“ (2001) in uns die Hoffnung:
„Wenn wir lang schon nicht mehr leben
Wird es dieses Haus noch geben…“

Mit dem Entdecken des Ortes, dem Wissen über unsere Vorort Vorfahren, der Wahrnehmung des öffentlichen Interesses und der Deutung zu einem privaten Theater an diesem Ort haben wir glückliche Zeiten auf dieser Insel verlebt. Es war sicher nicht immer leicht durchzuhalten, aber es war möglich lebendig unseren Geist und unsere Energie gestaltend einzubringen.
„Wenn wir lang schon nicht mehr leben
Wird es dieses Haus noch geben

Werden Gingobäume blühen…
Mittlerweile sind es zwei Bäume geworden, einer groß und alt, der zweite 23 Jahre jung und im Wachstum. Beide stehen auf dem Grundstück unweit einer Linde, die dem Dichter Kloppstock gewidmet ist. Diesen Umstand symbolisch betrachtet, hat mittlerweile auch die nächste Generation ihre Wurzeln geschlagen und möchte sich an diesem Ort zukünftig ausleben. Das erfreut mich zutiefst und ich will es tätig unterstützen, als Schauspieler, Puppenspieler, Requisiteur, Bibliothekar, Gärtner, Hausmeister, Ratgeber und Freund.
„Wenn wir lang schon nicht mehr leben
Wird es dieses Haus noch geben
Werden Gingobäume blühen
Werden Wolken weiterziehen
Wird der Fluss vorüber treiben…“
So wie die Elbe fließt, obwohl sie sich eigentlich wälzt und damit auch ihr Umland stetig wandelt, sind wir gespannt auf die Veränderungen, die sanften Eingriffe und das verantwortungsvolle Wachstum für diesen zu bewahrenden Ort in Magdeburg durch unsere Folgenden. Wir wünschen den neuen Kapitänen*innen und Außen volle Kraft voraus und ein kräftiges toi, toi, toi!
 „Wenn wir lang schon nicht mehr leben
Wird es dieses Haus noch geben
Werden Gingobäume blühen
Werden Wolken weiterziehen
Wird der Fluss vorüber treiben…“
Die Erinnerungen bleiben!“
Und damit Erlebnisse zu Erinnerungen werden können, freuen Sie sich auf die nächsten spannenden alten und neuen Geschichten, den nächsten Köder und bleiben Sie bitte einfach an der Angel auf der Insel.
Wir freuen uns Sie wieder zu sehen, herzlichst Ihr Matthi Engel